Ort: Saal der ev. Gemeinde Volberg -Forsbach- Rösrath Volberg 6,  51503 Rösrath
Zeit: 25.10.2018, 20:00 Uhr
Eintritt: 10 €
 

RÖSRATHER LITERATURGESPRÄCHE
DIE WELT IM BUCH

Eines ist gewiss: Deutschland war zwischen 1933 und 1945 ein Terrorstaat und der SED-Staat ein Unrechtsregime. Diese Geschichte hört nie auf, denn das Unrecht wirkt nach. Und wie gehen der Freistaat Bayern und die Bundesregierung damit um? Lackmustest ist der Fall Cornelius Gurlitt (1932-2014). Er war der Sohn des Kunstsammlers Hildebrand Gurlitt. Ca. 1600 Bilder im Wert von weit über 100 Millionen € hatte er in seinen Wohnungen in München und Salzburg gesammelt. Privatbesitz, aber sogleich mit dem Stigma Raubkunst belegt. Es stellte sich aber rasch heraus, dass nur 5 - 6 Bilder von den Nazis entwendet waren. Die Staatsanwaltschaft Augsburg, die Bayerische Staatsregierung und die von der Bundesregierung installierte Taskforce „Schwabinger Kunstfund" setzten Cornelius so unter Druck, dass er kurz vor seinem Tod an eine Berner Museumsstiftung seine Bildersammlung testamentarisch vermachte. Darüber hat der renommierte Dokumentarfilmer und Publizist Philip Remy das brillante 670-Seiten-Sachbuch „Der Fall Gurlitt" (Europa Verlag, München, 2017) geschrieben. Es war im Sommer Ausgangspunkt für zwei Parlamentarische Anfragen in München und Berlin, beide Regierungen antworteten. Aber wie? Wie ging unser Staat, eher von politischen denn rechtlichen Argumenten geleitet, gegen Cornelius Gurlitt vor? Zeitgeschichte am offenen Herzen unserer Republik. Darüber werden wir sprechen
Seit 1986 werden die RÖSRATHER LITERATURGESPRÄCHE von Matthias Buth veranstaltet mit Büchern der Gegenwart. Kooperationspartner ist die Buchhandlung Till Eulenspiegel.