Florian Havemann

Florian Havemann, geb. 1952 in Ost-Berlin, Sohn des bekannten DDR-Regimekritikers Robert Havemann, wurde 1968 verhaftet, weil er gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei protestierte. Nach seiner Haft bei der Stasi in Hohenschönhausen und im Jugendgefängnis Luckau machte er Berufsausbildung und Abitur im Reichsbahnausbesserungswerk Schöneweide. 1971 floh er in den Westen, wo er als Elektriker, Beleuchter und Hausmeister arbeitete, zuletzt in der Akademie der Künste Berlin. 1974–1977 erfolgte eine Schauspielausbildung bei Hermann van Harten, 1974–1979 studierte er zunächst Graphik-Design, dann Bühnenbild bei Achim Freyer an der Hochschule der Künste. 1977 inszenierte er einen Abend mit Texten des russischen Futuristen Velimir Chlebnikow: Auszüge aus den Tafeln des Schicksals. 1978 begann seine Arbeit am Projekt: Speer, einem Theaterstück über Albert Speer, 1985 gründete er ein Theaterlaboratorium. Von 1986 an arbeitete er 15 Jahre als Reinigungskraft, schrieb 1989 ein Theaterstück über Rosa Luxemburg (Rosa) und komponierte 1995/96 einen Zyklus von 37 Klavierstücken. 1998 brachte er die CD Sympathie mit dem Teufel heraus. 1999 wurde er zum Richter am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt, 2002 übernahm er die Kandidatur der PDS für den Bundestag auf der sächsischen Landesliste. Von 2002–2009 arbeite er an einem Zyklus von Theaterstücken über Politiker; von 2003 bis 2011 war er zusammen mit Daniel Küchenmeister und Helge Meves Herausgeber der im Internet erscheinenden Zeitschrift für unfertige Gedanken. 2007 erscheint sein Werk Havemann bei Suhrkamp und löst einen Skandal aus. Von 2009–2013 arbeitet er als Berater von Gregor Gysi im Deutschen Bundestag. 2016 erscheint sein Roman Bankrott. Seit 2019 hat er eine eigene Galerie in Berlin, gesponsert von Albert Wenger, New York.



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