Pressestimmen | Raymond Unger: Habe ich genug getan?

Buchempfehlung
»Ein sensibles Portrait mit dem Aufruf „Sapere aude!"
Wie nähert man sich der Person Gunnar Kaiser an? Raymond Unger gelingt ein Spagat, denn unser gemeinsamer Freund war schwer zu fassen. Raymond enthielt sich nach Gunnars Tod den allgemeinen Nachrufen all derer, die oft von sich meinten, den Autor und Youtuber und sein Wesen gekannt oder gar analysiert zu haben. Stattdessen nun in Memoriam dieses sensible Büchlein, in dem sich soviel Achtung und Wertschätzung für einen Weggefährten offenbart. Es macht deutlich, wie sehr Gunnar stets mit sich rang, seinen Anspruch und seiner Verpflichtung der Wahrheitssuche mit seinem Wunsch gesehen zu werden in Harmonie zu bringen. Sein Wunsch nach Nähe und gleichzeitige Unnahbarkeit konnten irritieren. Doch diese Ambivalenz machte ihn als Solitär unter den hinterfragenden Intellektuellen in der Zeit der Krise so wertvoll. Ein wahrer Philosoph, der den Mut hatte, unbequeme Fragen auch unbequemen Gästen zu stellen und sich damit der Kontaktschuld aussetzte. Jemand, der den sicheren Beamtenstatus quittierte, um sich aus dem System zu nehmen.
Jemand, der genau hinsah und sich kognitiver Dissonanz und Doppelmoral stellte.
Jemand, der als Vermächtnis neben seinen Büchern und seinem Youtube-Kanal, die so vielen Zuversicht in unfassbaren Zeiten gab, auch ein Netzwerk hinterließ, dass sich stabil weiterträgt.
Von dieser Verbundenheit der kritischen Freigeister und freiheitsliebenden Querdenker (einst ein Prädikat) erzählt Raymond Unger in seiner berührenden Schrift und nimmt zugleich jene zur Seite, die den Namen Gunnar Kaiser nun zum ersten Mal lesen.«
Axel Voss | Amazon Rezension | 04.02.2024