Rezension
»Die Eleganz dieser Geschichte des für seine politischen Romane weithin bekannten Hwang Sok-Yong besteht darin, dass die Deponie außerhalb des offiziellen gesellschaftlichen Lebens liegt. Alles was in Seoul passiert, erleben Glupschaug und seine Freunde gespiegelt in Art und Menge des angelieferten Mülls.«
Kultur Korea, S. 44 | Sommer-Spezialheft 2021 |
Interview (in Koreanisch mit Englischen Untertiteln)
»Novelist Hwang Sok-yong has personally lived through Korea's modern
history. In that process, he shows us through his works that the
language of literature vividly exposes the truth of history. Out of his
many novels, this episode focuses on his works that are in line with his
life story to listen to his voice within.«
Rezension
»Ich fand es beeindruckend, wie behutsam der Autor mit seinen Figuren umgeht, ihre Würde bewahrt. Außerdem gibt das Buch ordentlich zu denken, was unser Konsumverhalten anbelangt.«
Rezension
»Eine Geschichte über Freundschaft, ARmut und die Liebe zu Dingen, Orten und Menschen. Mit knappen, aber eindringlichen Worten zeichnet der Autor ein erschreckendes und, trotz allem, zutiefst menschliches Bild der südkoreanischen Gesellschaft und ihres Mülls. [...] Auf nur ca. 200 Seiten wird die Geschichte mit oft knappen Worten erzählt. Umso erstaunlicher ist die Intensität, die Hwang Sok-yong damit erzeugt. Ein Buch, das zum Nachdenken zwingt und bei jedem Gang zum Mülleiner ein Echo erzeugt.«
Rezension
»Der deutsche Titel des Romans "Vertraute Welt" suggeriert,
ebenso wie der englische "Familiar Things", dass wir als Leser wissen,
dass diese Welt existiert, dass sie uns alles andere als fremd ist. Wir
verdrängen sie vielleicht, denken nicht über sie nach und überlassen es
den Anderen, aber genau das lässt der Roman nicht zu. Er zeigt, dass
Glupschaugs Lebenswelt ein Resultat des immerwährenden Konsums, des
Überflusses und der Verschwendung ist. Die beiden Welten, die die Stadt
in eine Mitte und in einen Rand aufteilen, sind aufs engste miteinander
verbunden und können nicht getrennt voneinander gedacht werden. DAher
stellt der Roman letztlich auch die Frage von gesellschaftlicher
Verantwortung und zwingt zum Hinsehen.«
Rezension
»Hwang Sok-Yong zeichnet in "Vertraute Welt", im koreanischen Original bereits 2011 erschienen, das düstere Bild einer Wegwerfgesellschaft zu Beginn der 1980er-Jahre, das noch immer erschreckend aktuell wirkt. In knappen, lakonischen Sätzen, lässt Hwang von Beginn an kein Zweifel daran, wem seine Sympathien gelten: den Armen und Schwachen, den von der Gesellschaft Ausgestoßenen und Weggeworfenen.«
Rezension
»Mich hat das Thema des Buches tief berührt, und ich möchte jedem entgegenbrüllen, dass niemand auf einer Mülldeponie leben sollte, dass dieses Leben menschenunwürdig ist.«
Rezension
»Ein eher trauriges, aber aufrüttelndes und teilweise sehr dramatisches Buch mit kleinen Hoffnungsschimmern, welches ich euch unbedingt ans Herz legen möchte, wenn ihr mit Themen wie (Kinder-) Armut umgehen könnt.«
Rezension
»Der Autor appeliert hier für einen nachhaltigeren und verantwortungsbewussteren Umgang. Und mir hat er zudem wieder gezeigt, wie sehr wir wertschätzen sollten, was wir haben, denn es ist nicht selbstverständlich!«
Buchtipss für den Herbst
»Die Sprache von Autor Hwang Sok-Yong, der in seiner Heimat Südkorea als Nobelpreiskandidat gilt, geht unter die Haut: Man riecht förmlich den Müll, atmet die giftigen Dämpfe ein, fühlt Ekel vor dem aus dem Abfall zubereiteten Essen.«
Rezension
»Der Autor hält mit einer nüchternen, beinahe sachlichen Sprache Leserin und Leser auf Abstand, der erforderlich ist, um nicht zu Sentimentalisieren. Meisterhaft bleibt die Sprache im Hintergrund und lässt Handlung und die "Blumeninsel" für sich erzählen. Mag der Roman auch in den 1980ern spielen und aus de Jahr 2011 (im Original) stammen: An seiner Zeitangemessenheit hat er nicht eine Sekunde eingebüßt.«