Zuhause ist woanders – Flüchtlinge in Deutschland
202.834 Asylanträge gingen im Jahr 2014 bei deutschen Behörden ein. Hinter dieser Zahl verbergen sich Tausende Schicksale von Menschen, die nach einer oft monatelangen Odyssee traumatisiert hier ankommen. Laut Rechtslage dürfen Flüchtlinge zunächst keiner Arbeit nachgehen, nur warten: warten auf ein neues Leben, warten auf eine bessere Zukunft. Bei ihrem täglichen Kampf auf den Ämtern, bei Ärzten, Anwälten, Kitas und Schulen sind sie auf sich gestellt, Sprache und System sind ihnen fremd, nach Verzweiflung und Flucht erfahren sie nun täglich neu ihre Chancenlosigkeit. Neue Heimat ist eine Bestandsaufnahme aus dem Berliner Flüchtlingsalltag, die zeigt, wie deutsche Willkommenskultur oft wirklich aussieht.
»Wir haben eine Nachbarschaftsinitiative gegründet« Jeden Nachmittag malen und basteln wir mit den Kindern, machen Disco, Kino, Ausflüge, helfen den Eltern beim Arzt, beim Asylamt, beim Rechtsanwalt. Es sind inzwischen über 100 Freiwillige. Wir kämpfen gegen fehlende Unterlagen, scheinbar korrupte Strukturen, Millionen von Staatsgeldern, die ohne Verträge an obskure Firmen bezahlt werden. Wir machen Sprachkurse, organisieren Kitaplätze, kochen gemeinsam mit Nachbarn und feiern ausgelassen…Neue Heimat? zeigt, wie Integration gehen kann. Wie wir unser soziales Leben neu erfinden können. Wie wir über uns selbst hinauswachsen.
»Um die hier kümmert sich niemand. Ich will das tun. Natürlich ist das vollkommen unrealistisch und verrückt. Natürlich.«
Marina Naprushkina
"Marina Naprushkinas Buch „Neue Heimat?" dokumentiert die Arbeit einer 2013 in Berlin gegründeten Nachbarschaftsinitiative für Flüchtlinge. Naprushkina zeigt, dass gelebte Willkommenskultur vor allem harte Arbeit ist, die viel Ausdauer, Menschenkenntnis, aber auch juristisches Geschick verlangt." (Weltbühne für Autoren und Künstler - www.faust-kultur.de)
"Das Buch will ein buntes Kaleidoskop voller Denkanstöße zum Thema Heimat sein und löst diesen Anspruch auf anregende Weise ein. Nicht nur das nachdenkliche Schlusswort der Autorin besticht durch seine Aktualität. " (Deutschlandfunk)
"Es sind viele kleine Geschichten, Erlebnisse und Episoden, die erschreckend deutlich machen, dass die viel beschworene Willkommenskultur selten in die Tiefe geht und oft vor Behördentüren endet. Ein wichtiges und zugleich bedrückendes Buch."
(Neue Buchtipps/ von Christiane Schwalbe)
"Marina Naprushkina klagt nicht und prangert nicht an. Sie schafft es mal humorvoll, mal traurig, aber immer aus einer sehr persönlichen Perspektive über den Alltag der Flüchtlinge in Deutschland zu erzählen."
(WDR, Imke Marggraf)
"Es ist das Buch der Stunde. Manchmal geht es auch nur darum, ein Netz aufzuspannen, in dem die Realität, die tägliche, absurde, formlose, sich verfängt."
(Andreas Kilb, F.A.Z.)
"Marina Naprushkina ist ein Glücksfall, sie ist In- wie Ausländerin, sie kennt das Innenleben der Deutschen, weil sie jetzt eine ist, sie kennt aber auch das der Ausländerin." (Rupert Neudeck, Neues Deutschland)
"Seit zwei Jahren konzentriert sich Naprushkina auch künstlerisch auf das Nachbarschaftsprojekt in Moabit, hat ein Buch geschrieben über ihre Erfahrungen mit Geflüchteten. Die anarchische Sprachschule ist ein Kollektiv der besonderen Art, das sich jedesmal neu formiert. Ohne Stundenplan und Abschlusszeugnis. Irgend etwas scheint Marina Naprushkina richtig zu machen."(zdf/aspekte)
"Die aus Minsk stammende Künstlerin und Aktivistin berichtet darin in poetischer Knappheit von den teils herzergreifenden Alltagserfahrungen in ihrer ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe."
(Sabine Vogel, Berliner Zeitung)
"Ein hochaktuelles Buch!" (Tobias Wenzel, Deutschlandradio Kultur)
"Kennenlernen heißt das Geheimrezept." (Larissa Schwedes, stern.de)
16.10.2015 I Marina Naprushkina auf der Frankfurter Buchmesse I Blaues Sofa/ ZDF
Marina Naprushkina gemeinsam mit Karim-El-Gawhary und Michael Richter zur "Blauen Stunde" im ZDF. Moderiert wurde das Gespräch von Hans Heimendahl, DLR
Flüchtlingsinitiative "Neue Nachbarschaft"
Die Initiative der Autorin entwickelt sich zu einer der größten Bürgerinitiativen zur Unterstützung von Flüchtlingen in Berlin. Derzeit werden neue Räume gebaut - ein "Kulturhaus" für die Nachbarschaft aus der ganzen Welt. Unterstützt wird das Projekt vom Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), der Allianz Kulturstiftung und einigen Persönlichkeiten.