Zerrissen zwischen Ost und West
Vor dem Mauerbau geht Wolfgang als 20-Jähriger mit seinem Freund über
die innerdeutsche Grenze, um in Westdeutschland zu arbeiten. Acht Monate
später kehrt er aus Heimweh zurück. Dies hat erhebliche Konsequenzen,
die sein ganzes Leben prägen werden. Denn er wird von seinem Freund
denunziert und wegen angeblicher Spionage zu vier Jahren Gefängnis in
Bautzen verurteilt, wo er als politischer Häftling schlimmste Schikanen
und Grausamkeiten erlebt.
Nach der Entlassung darf Wolfgang
nicht in seinem Heimatdorf leben und wird dadurch erneut seiner Freiheit
beraubt. Erneut beschließt er zu fliehen und schwimmt bei
Flusskilometer 511 über die Elbe. Im Westen baut er sich eine Existenz
auf, heiratet und gründet eine Familie. Nach seinem Tod in der Schweiz
macht sich die Tochter auf die Suche nach der verloren gegangenen
Heimat. Sie besucht das Heimatdorf ihres Vaters, das Gefängnis in
Bautzen und die eingezäunte Dorfrepublik an der Elbe am 511.
Flusskilometer, wo für ihren Vater die persönliche Wende begann. Anhand
der Fluchtgeschichte ihres Vaters rekonstruiert die Autorin auf
brillante Weise die jüngere deutsche Geschichte und spannt dabei einen
Bogen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Fall der Mauer und in die
Gegenwart. Dabei wird auch deutlich, was es für den Einzelnen bedeutet,
sich zur Flucht zu entschließen, und welche Auswirkungen eine solche
Entscheidung auf die hat, die gehen, und auf jene, die bleiben.
- Großartige Beschreibung der Verhältnisse in der DDR und ihren Gefängnissen
- Fesselndes Psychogramm über Fluchtgedanken, Aufbruchsstimmung und
Enttäuschung und den immerwährenden Wunsch nach Freiheit, Menschlichkeit
und Versöhnung
- Basiert auf der wahren Lebensgeschichte eines Mannes, der zweimal aus der DDR flüchtete
- Für Leser mit Interesse an persönlichen Schicksalen aufgrund politischer Umstände
»Mir hat Ihr Text sehr gut gefallen; er ist gut geschrieben und hat
mich als Leserin mitgenommen – in mehrfacher Hinsicht (mit genommen und
mitgenommen). Und Ihr Text macht auch sehr deutlich, was es heißt, sich
zur Flucht zu entschließen, welche Auswirkungen dies auf die hat, die
gehen konnten/flohen und jene, die blieben.«
Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin/Director Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
»Auf
dem Weg nach … habe ich eben zwei Stunden in Ihrem Manuskript gelesen.
Ich habe doch einiges ganz und sehr aufmerksam gelesen, anderes
ausgelassen, was ich bedaure. Ihr Schreibstil spricht mich an. Ich finde
den Text auffallend gut geschrieben. Die Geschichte Ihres Vaters, an
der Sie mitzutragen hatten, hat mich tief berührt. Ich danke Ihnen für
Ihre Arbeit. Was Sie über die Grausamkeiten berichtet haben, die Ihr
Vater durchlitt, hat mich erneut zornig gemacht. Was für eine
Niedertracht, was für eine Ignoranz der Zuschauer und Wegschauer, bis
heute.«
Roman Grafe, Autor zahlreicher Bücher zur DDR-Vergangenheit
»Die
Geschichte Ihres Vaters ist in der Tat interessant – interessant nicht
nur wegen der darin enthaltenen Drangsal, die er ausgehalten hat,
sondern – und das ist die Perspektive des Historikers, der sich schon
lange Jahre mit dem Thema Flucht aus der DDR beschäftigt – auch wegen
der Geschichte der Rückkehr in die DDR nach einem erfolgreichen
Fluchtversuch. Nur wenige Lebensgeschichten dieser Art sind bislang
veröffentlicht. Von daher ist die Geschichte für uns, für andere
Gedenkorte, die unmittelbar angesprochen sind, und die Öffentlichkeit
von Interesse.«
Dr. Helge Heidemeyer, Vorstand der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
»Es
ist ein sehr beeindruckendes Zeugnis deutscher Zeitgeschichte. Das
Schicksal Ihres Vaters in der damaligen Zerrissenheit zwischen Ost und
West hat mich sehr berührt.«
Peter Raab, ehemaliger Lektor des Herder Verlages
Lesung im Gedenkstätte Museum »Runde Ecke«, Leipzig:
Fotos: @Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke«
Nachrichten und Pressestimmen: