Nicole Weis

Elbe 511

Roman

224 Seiten
Hardcover
19x12 cm

03.03.2022


20,00€ [D] / 20,60€ [A] inkl. MwSt.
ISBN 978-3-95890-450-7

Zerrissen zwischen Ost und West
 
Vor dem Mauerbau geht Wolfgang als 20-Jähriger mit seinem Freund über die innerdeutsche Grenze, um in Westdeutschland zu arbeiten. Acht Monate später kehrt er aus Heimweh zurück. Dies hat erhebliche Konsequenzen, die sein ganzes Leben prägen werden. Denn er wird von seinem Freund denunziert und wegen angeblicher Spionage zu vier Jahren Gefängnis in Bautzen verurteilt, wo er als politischer Häftling schlimmste Schikanen und Grausamkeiten erlebt.
Nach der Entlassung darf Wolfgang nicht in seinem Heimatdorf leben und wird dadurch erneut seiner Freiheit beraubt. Erneut beschließt er zu fliehen und schwimmt bei Flusskilometer 511 über die Elbe. Im Westen baut er sich eine Existenz auf, heiratet und gründet eine Familie. Nach seinem Tod in der Schweiz macht sich die Tochter auf die Suche nach der verloren gegangenen Heimat. Sie besucht das Heimatdorf ihres Vaters, das Gefängnis in Bautzen und die eingezäunte Dorfrepublik an der Elbe am 511. Flusskilometer, wo für ihren Vater die persönliche Wende begann. Anhand der Fluchtgeschichte ihres Vaters rekonstruiert die Autorin auf brillante Weise die jüngere deutsche Geschichte und spannt dabei einen Bogen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Fall der Mauer und in die Gegenwart. Dabei wird auch deutlich, was es für den Einzelnen bedeutet, sich zur Flucht zu entschließen, und welche Auswirkungen eine solche Entscheidung auf die hat, die gehen, und auf jene, die bleiben.
 
  • Großartige Beschreibung der Verhältnisse in der DDR und ihren Gefängnissen
  • Fesselndes Psychogramm über Fluchtgedanken, Aufbruchsstimmung und Enttäuschung und den immerwährenden Wunsch nach Freiheit, Menschlichkeit und Versöhnung
  • Basiert auf der wahren Lebensgeschichte eines Mannes, der zweimal aus der DDR flüchtete
  • Für Leser mit Interesse an persönlichen Schicksalen aufgrund politischer Umstände
 
»Mir hat Ihr Text sehr gut gefallen; er ist gut geschrieben und hat mich als Leserin mitgenommen – in mehrfacher Hinsicht (mit genommen und mitgenommen). Und Ihr Text macht auch sehr deutlich, was es heißt, sich zur Flucht zu entschließen, welche Auswirkungen dies auf die hat, die gehen konnten/flohen und jene, die blieben.« 
Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin/Director Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

»Auf dem Weg nach … habe ich eben zwei Stunden in Ihrem Manuskript gelesen. Ich habe doch einiges ganz und sehr aufmerksam gelesen, anderes ausgelassen, was ich bedaure. Ihr Schreibstil spricht mich an. Ich finde den Text auffallend gut geschrieben. Die Geschichte Ihres Vaters, an der Sie mitzutragen hatten, hat mich tief berührt. Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit. Was Sie über die Grausamkeiten berichtet haben, die Ihr Vater durchlitt, hat mich erneut zornig gemacht. Was für eine Niedertracht, was für eine Ignoranz der Zuschauer und Wegschauer, bis heute.« 
Roman Grafe, Autor zahlreicher Bücher zur DDR-Vergangenheit
 
»Die Geschichte Ihres Vaters ist in der Tat interessant – interessant nicht nur wegen der darin enthaltenen Drangsal, die er ausgehalten hat, sondern – und das ist die Perspektive des Historikers, der sich schon lange Jahre mit dem Thema Flucht aus der DDR beschäftigt – auch wegen der Geschichte der Rückkehr in die DDR nach einem erfolgreichen Fluchtversuch. Nur wenige Lebensgeschichten dieser Art sind bislang veröffentlicht. Von daher ist die Geschichte für uns, für andere Gedenkorte, die unmittelbar angesprochen sind, und die Öffentlichkeit von Interesse.«
Dr. Helge Heidemeyer, Vorstand der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

 

»Es ist ein sehr beeindruckendes Zeugnis deutscher Zeitgeschichte. Das Schicksal Ihres Vaters in der damaligen Zerrissenheit zwischen Ost und West hat mich sehr berührt.«
Peter Raab, ehemaliger Lektor des Herder Verlages

 

 

Lesung im Gedenkstätte Museum »Runde Ecke«, Leipzig:

 

Fotos: @Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« 

Nachrichten und Pressestimmen: