Pressestimmen | Christian Hardinghaus: Die verlorene Generation

Das letzte Aufgebot Hitlers (Video verfügbar bis 30.05.2023)
»Hans Hemut Killinger und zwölf weitere Zeitzeugen haben dem Historiker Christian Hardinghaus ihre Geschichte erzählt. Einige wurden angeheizt von der Nazipropaganda, andere, wie Hans Helmut Killinger, wollten nur die Waffengattung frei wählen oder ihren Führerschein mit 16 machen. Alle waren noch Kinder. Die saßen in ihren Stellungen und haben teilweise mit russischen Kriegsgefangenen sich Spielzeuge schnitzen lassen, in dem Alter waren die noch. Dann haben sie in ihren Pausen mit dem Holzspielzeug gespielt und dann gings wieder ans Kanonenrohr. Da war eben diese Spanne zwischen Kindheit und Soldat, da war kein Erwachsensein da.«
Nordmagazin NDR | 30.05.2022 | www.ardmediathek.de
 
Buchbesprechung
»Erneut setzt sich der Autor kritisch mit den später aufgekommenen Vorurteilen gegenüber den Kindersoldaten auseinander, die sich kaum von den Vorwürfen unterscheiden, die auch den erwachsenen Soldaten und Frauen entgegenschlugen. Für die Betroffenen war dies einer der Gründe, über ihre extremen, traumatisierenden Kriegserlebnisse zu schweigen. Daher sind die hier zusammengefassten Lebensberichte derletzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs umso wertvoller.«
Dagmar Jestrzemski, Preußische Allgemeine PAZ | 28.05.2022 | www.paz.de
 
Interview
»In anderen Ländern gelingt etwas, was hierzulande immer noch als höchst problematisch angesehen wird: die Unterscheidung zwischen Soldaten und Verbrechern. In Deutschland schämen wir uns oder haben Angst, Teile der Geschichte anzusprechen, weil wir gewohnt sind, alles sofort in Schuld oder Unschuld einzusortieren. Das hemmt auch alle Bestrebungen, eine gemeinsame europäische Erinnerungskultur aufzubauen.«
Josef Kraus | 20.06.2021 | www.tichyseinblick.de
 
Buchempfehlung & Rezension
»Bereits mit zwei sehr lesenswerten Büchern hat der Historiker Christian Hardinghaus (*1978) wertvolle Beiträge zur deutschen Zeitgeschichte, insbesondere zum Zweiten Weltkrieg geleistet. So wünscht man sich Erinnerungskultur: ohne Verschweigen, mit authentischen Zeugen, mutig und ohne Rücksicht auf politisch korrekte Geschichtsklitterung. [...] Jede der rund 25 Seiten langen Episoden darüber rauben dem Leser den Schlaf.«
 
Interview
»Ganz viele heutige Probleme gesellschaftlicher und politischer Art könnten wir lösen, wenn wir uns mit der eigenen Vergangenheit beschäftigt und Lehren daraus gezogen hätten.«
 
Bibliotheksservice
»Mit hoher Anschaulichkeit vermitteln sie ein immer subjektiv gefärbtes Bild von der gnadenlosen Brutalität des ausgehenden Kriegs, zeigen das Profil einer in eine Welt kompromisslosen Freund-Feind-Denkens hineingestellten Generation, die ihre Prägungen mit in die Nachkriegswelt nahm.«
ekz.bibliotheksservice | November 2021 |
 
Interview
»Man könnte das Adjektiv "verloren" für den Verlust der zigtausend minderjährigen Soldaten benutzen oder für die verlorene Kindheit der Kindersoldaten. Es steht aber auch dafür, dass wir im Begriff sind, eine besonders tapfere Generation an den Tod zu verlieren. [...] Ich habe oft gehört, dass der Krieg das Grausamste im Menschen hervorbringt, auf der anderen Seite aber auch das Selbstloseste. Alle meine Zeitzeugen haben eigentlich nur überlebt, weil ihnen irgendwer geholfen hat. Ein umsichtiger Leutnant, ein russischer Arzt, eine mitleidige deutsche Frau. Ich habe 13 Geschichten gesammelt, aus denen man eine Netflix-Drama-Serie machen könnte. Ich stelle aber immer wieder fest, dass sowohl die brutalsten als auch kuriosesten wie auch menschlichsten Geschichten das Leben selbst schreibt.«
Josef Kraus, Tichys Einblick | 19.11.2021 | www.tichyseinblick.de
 
Rezension
»Die heute 90-jährigen berichten über ihre Erlebnisse und lassen einen ganz speziellen Einblick zu. Die Generation, die sich viele Fragen und Beschuldigungen von ihren Nachfahren anhören mussten, kommen nun zu Wort. Am Ende eines jeden Kapitels kommen die Befragten zu Wort, wie sie die Zeit aus heutiger Sicht einschätzen und was sie tatsächlich vom Holocaust wussten. Es ist erschreckend, wie sauber die damalige Propaganda die Informationen gestreut hatte. [...] Als sogenanntes Kriegsenkel war ich unweigerlich froh, diese Zeit nicht miterleben zu müssen. Man bekommt mehr Verständnis für das Schweigen über die Zeit, auch wenn das nicht zur Aufarbeitung in der Gesellschaft beiträgt. [...] In jedem Fall trägt dieses Buch zur Erinnerung an eine Zeit bei, die sich nicht wiederholen darf. Der Krieg ist seit 76 Jahren beendet und diejenigen, die aus erster Hand erzählen können, sind in absehbarer Zeit für uns verloren.«
 
Podcast mit Christian Hardinghaus
»Der Historiker Christian Hardinghaus lässt die verlorene Generation in seinem gleichnamigen Buch zu Wort kommen. 13 Kindersoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg schildern ihre Erlebnisse. Zusammen mit den bereits erschienen Bänden "Die verratene Generation" und "Die verdammte Generation" erhalten wir einen umfassenden Eindruck vom Zeitgeschehen.«
Frau Goethe liest | Oktober 2021 | www.fraugoetheliest.wordpress.com
 
Buchauszug
»Die größte Beleidigung, auch wenn es sich längst inflationär eingebürgert hat, ist es für einen Deutschen immer noch, wenn man ihn zu Unrecht als Nazi bezeichnet. Medial und politisch wird fälschlich suggeriert, dass alle Deutschen, die in der Zeit des Dritten Reiches gelebt haben, Nazis und Täter gewesen sein müssen.«
Tichys Einblick | 27.10.2021 | www.tichyseinblick.de

Buchbesprechung
»Der Osnabrücker Autor Christian Hardinghaus gibt in seinem neuen Buch "Die verlorene Generation" Gespräche mit den letzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs wieder. Im Kern steht die Frage: Waren die bei Kriegsende 15-jährigen glühende Nationalsozialisten?«
Joachim Dierks, Osnabrücker Zeitung | 2612.2021 | www.noz.de