Geb. mit Schutzumschlag, 608 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Format 13,7 x 21,7 cm
»Es zog mich gleichermaßen an, wie es mich abstieß.« André François-Poncet über Deutschland
In seiner Gefangenschaft analysiert André Francois-Poncet scharfsinnig Hitels „Mein Kampf", beschreibt literarisch das Leben im abgeschiedenen Bergdorf im Kleinwalsertal. Früh und scharfsinnig hat André Francois-Poncet erkannt, dass „die radikale Vernichtung der Juden kein Nebenbereich der Hitler’schen Politik war, sondern in ihrem Mittelpunkt stand." Die Rede vom Nichtwissen gilt nicht: Wer wollte, konnte es wie André Francois-Poncet deutlich sehen: „Die radikale Vernichtung der Juden war kein Nebenbereich der Hitler’schen Politik, sondern stand in ihrem Mittelpunkt." Ernst A. Grandits, 3sat/ ORF, moderierte die Buchpremiere im Kleinwalsertal im Hotel IFEN am 6.5.2015)
Diese Bank ist der Erinnerung an Andrè François-Poncet gewidmet. Der französische Politiker, Diplomat und Schriftsteller wurde im Dritten Reich von der Gestapo in Grenoble festgenommen und am 24. November 1943 ins Kleine Walsertal gebracht, wo er bis zum 2. Mai 1945 im Ifen-Hotel als Geisel interniert war. In seinem Tagebuch „Carnets d’un Captif" ("Tagebuch eines Gefangenen"), das er während dieser Zeit heimlich verfasst hat, vermerkte er am 13. Mai 1944: „Wir verweilen auf einer Bank, oberhalb eines Wasserfalls gelegen, in einer Landschaft, die von einem Gartenbauarchitekten entworfen oder von einem Maler des 18. Jahrhunderts gemalt zu sein scheint." Text der Gedenktafel an Jean François-Poncet in der Gemeinde Mittelberg. Mehr dazu finden Sie hier.
"Klug, literarisch hoch gebildet, und mit nobler Distanz zu den Deutschen: André François-Poncets Erinnerungen an die Zeit seiner relativ komfortablen Gefangenschaft bei den Nazis zwischen 1943 und 1945 sind zweifellos ein Sonderfall - um nicht zu sagen Glücksfall. Wo sonst könnten wir an dem erzwungenen Müßiggang einer derart privilegierten Gesellschaft, in der Sachverstand, Urteilsvermögen und Fehleinschätzungen der aktuellen Lage so dicht nebeneinander liegen, teilnehmen?"Dr. Andreas Wang, NDR