304 Seiten
gebunden
13,5 × 21,5 cm
30.06.2022
Gab es einmal eine Päpstin? Hat Nero die Stadt Rom angezündet? War die Mondlandung gestellt? – Populäres historisches Wissen auf dem Prüfstand
Die Vergangenheit hat ihre Tücken. Denn nicht alles, was Filme zeigen,
Geschichtslehrer uns gelehrt haben oder auf andere Weise in unser historisches Allgemeinwissen eingegangen ist, entspricht den Tatsachen. Im
Gegenteil: Auf dem Schauplatz der Geschichte tummeln sich ungezählte
zweifelhafte Berichte, Gestalten und Objekte. Da gibt es die mittelalterliche Chronik, die es mit der Beschreibung der Verhältnisse ganz offensichtlich nicht allzu genau nimmt. Oder den zeitgenössischen Politiker,
der mittels eigener Feder fleißig an dem Bild retuschiert, das die Nachwelt
von ihm bewahren soll. Da sind Verleumdungen, an denen eisern festgehalten wird, ebenso wie Verschwörungstheorien, die eine »alternative
Wirklichkeit« propagieren, als könne man sich die Tatsachen aussuchen.
Nicht zu reden von dem ein oder anderen großen Helden der Geschichte,
der gar nicht existiert hat oder alles andere als heldenhaft war, von Lebenslügen, die ganze Nationen irreleiten, und Anekdoten, die so hübsch
sind, dass man sie unbedingt für wahr halten möchte. Die Liste ist lang.
Gefälscht und geschummelt wurde und wird immer, häufig liegt es gar
nicht in der Absicht der Urheber, sondern ist mangelndem Wissen oder
Vorurteilen geschuldet. Besonders schillernd und gefährlich wird das Fälschen bei Verschwörungstheorien, die sich gegenwärtig leider einer verstärkten Beliebtheit erfreuen. Sie zu entlarven ist besonders wichtig, denn
sie verzerren die Wahrheit ganz bewusst und mit der gezielten Absicht,
andere zu manipulieren. Ansonsten entwickeln sie schnell ein Eigenleben – bis ihr Wahrheitsgehalt als selbstverständlich vorausgesetzt wird.
Diesem Buch gelingt zweierlei: Es spürt vergnüglich durch die Jahrhunderte hindurch der unterhaltsamen Vielfalt des Falschen nach und
dient gleichzeitig dazu, uns zu sensibilisieren und zu »immunisieren«, um
der Instrumentalisierung von Geschichte nicht auf den Leim zu gehen.