Peter Köpf, Martin Kobler

WELTENBEBEN

Europas Chance auf neue Strahlkraft

ca. 280 Seiten
gebunden mit Schutzumschlag
13,5 × 21,5 cm

Erscheint im Oktober 2025


25,00 € (D) / 25,70 € (A) inkl. MwSt.
ISBN ISBN 978-3-95890-650-1

Trumps Disruption ist Europas große Chance: Argumente gegen die Angststarre und für Optimismus
 

Trump, Putin & Co. stellen alles auf den Kopf. Sie zerbrechen das sorgsam zusammengesetzte Puzzle der Geopolitik und teilen es wieder in Einflussbereiche auf, in denen starke Mächte das Sagen haben: USA, Russland, China. Der »neue Sheriff in der Stadt« setzt seine Macht nicht dafür ein, das Gesetz zu
schützen, sondern egoistische Interessen zu verfolgen. Dabei spielt Trump Hardpower. Die Softpower der Demokratie und des Westens erodiert, und damit auch die westliche Wertegemeinschaft. Es ist offensichtlich: Europa stört bei dieser Neuvermessung und Neuordnung der Welt, weshalb der
US-Präsident die EU – potenziell ein Konkurrent – am liebsten zerbrochen sähe. Auch die Nato, das Verteidigungsbündnis, das über Jahrzehnte zusammen mit der Europäischen Union (EU) rund um den Atlantik (weitgehend) für Frieden gesorgt hat, scheint in Washington zur Disposition zu stehen. Trump kehrt Europa ganz offensichtlich den Rücken, und Europa erschrickt bis ins Mark.
Aber weshalb? Dieses Weltenbeben ist eine große Chance für Europa, das zuletzt sehr an Strahlkraft verloren hat. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass der Leuchtturm ohne Licht den Schalter umlegt. Einen Gegenpol bildet. Mut für Zukunft zeigt. Trotz all den Rupturen sollte Europa seinen Werten treu bleiben, die mit den Interessen des Globalen Südens bestens harmonieren könnten – sofern es noch darum gehen soll, eine gerechte Welt zu bauen und einen nachhaltigen Planeten zu schaffen, wie es die G20 anstreben. Gerecht wäre, die UN zugunsten der Länder des Globalen Südens zu renovieren, auch wenn es Europa etwas kostet. Wenn die Europäer deren Verlangen nach mehr Mitsprache unterstützen, gewinnen sie Respekt und Glaubwürdigkeit.
Alles hängt an der Frage, ob Europa wieder Vorbild werden kann.
 
Leitlinien für die Politik aus der Erfahrung von den großen Krisenherden der Welt: Nahost, Ostkongo, Afghanistan, Südasien
Schonungslose Fehleranalyse der deutschen und europäischen Außenpolitik (Stichwort: Doppelstandards)
Plädoyer für mehr Diplomatie neben Aufrüstung 
Für Leser von Joschka Fischer bis Herfried Münkler




Martin Kobler

Martin Kobler, geb. 1953, war als Diplomat überall, wo Krieg und Krise ist: Ende der 1990er-Jahre leitete er das Vertretungsbüro der Bundesrepublik Deutschland in Jericho, »vom Fettnäpfchengrad her hochgradig gefahrenintensiv«, wie er sagt. In den Diskussionen um Einsätze im Kosovo, in Afghanistan und im Irak als Kabinettschef von Bundesaußenminister Joschka Fischer bis 2003 »lernte er Krise«. Als Deutscher Botschafter arbeitete er danach in Kairo und Bagdad, bevor er als Generaldirektor für Kultur und Kommunikation ins Auswärtige Amt wechselte. Von 2010 an war er im Auftrag des UN-Generalsekretärs als stv. Sonderbeauftragter in Afghanistan, danach als Sonderbeauftragter (Missionschef) in Irak, Kongo und Libyen. In seiner Zeit als Botschafter in Pakistan (2017–2019) wurde er laut SPIEGEL »der bislang wohl erfolgreichste deutsche Diplomat auf Twitter« mit Hunderttausenden Followern.