Alexandra Cavelius, Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan

Ich bleibe eine Tochter des Lichts

Meine Flucht aus den Fängen der IS-Terroristen

368 Seiten gebunden mit Schutzumschlag 13,7 × 21,7 cm


18,99 € (D) / 19,60 € (A) inkl. MwSt.
ISBN 978-3-95890-015-8 WG 1116

Das Unsagbare erzählen: Als junges Mädchen in den Händen der IS-Terroristen
Shirin wollte gerade ihr Abitur abschließen und bald ihr Studium aufnehmen, als die IS-Terroristen in ihr Dorf einfielen. Die bärtigen Besatzer rissen das junge Mädchen aus den Händen ihrer Familie. Zusammen mit den anderen unverheirateten Frauen und Mädchen des Dorfes wurde sie entführt, mehrfach als Braut verkauft und als Sex-Sklavin gehalten. Shirins Leidensweg ist ebenso schwer vorstellbar wie die abenteuerliche Geschichte ihrer Flucht, die ihr schließlich mithilfe des neunten Mannes, an den sie weitergegeben wird, gelingt. Ein erschütternder Bericht über die IS-Gräuel und das Schicksal einer mutigen jungen Frau.
 
Shirin ist heute 19 Jahre alt. Mit anderen schwer traumatisierten Jesidinnen kam sie nach Deutschland und lebt im Rahmen eines speziellen Flüchtlingsprojekts in Baden-Württemberg. Ihre Geschichte erzählt sie mithilfe der Journalistin Alexandra Cavelius: ihre Erfahrungen als Sklavin, das Leben im IS-Staat und ihre Flucht aus dieser Hölle, die mit Unterstützung eines deutschen Hilfsprojekts für Traumaopfer endet. Das Buch lässt ihre Albträume ebenso lebendig werden wie ihre Hoffnungen. Sie erzählt, was sie sich heute vom Leben wünscht und wie sie trotz ihrer grausamen Erinnerungen aufrecht in die Zukunft schaut. Von sich selbst sagt sie: »Was auch immer passiert ist, ich bleibe eine Tochter des Lichts.« • Entflohen als Sklavin aus der IS-Hölle: Eine Überlebende berichtet • Bewegende Einblicke in die traumatisierte Psyche und den Überlebenswillen eines jungen Mädchens • Presse- und Medienarbeit mit Prof. Dr. Dr. Jan Kizilhan, der ein einzigartiges Projekt für misshandelte IS-Opfer leitet und Shirin nach Deutschland geholt hat • Anzeigen in allen buchhändlerischen Werbemitteln • Lesereise mit Alexandra Cavelius
 

»Das Grauen ist schwer zu ertragen« Prof. Dr. Dr. Jan Kizilhan im Gespräch

Der Psychologe und Trauma-Spezialist Prof. Dr. Dr. Kizilhan stammt ursprünglich aus Kurdistan und ist medizinisch-psychologischer Leiter eines bisher einzigartigen Projekts in Deutschland. Im Auftrag der Regierung Baden-Württembergs reist er in irakische Flüchtlingslager, um dort jesidische Opfer der Terror-Miliz des Islamischen Staates (IS) zu untersuchen, damit die traumatisierten und schutzbedürftigen Frauen nach Deutschland zur Behandlung geholt werden und dort in Sicherheit leben können. Wen treffen Sie in den Lagern?
Die meisten der Opfer, die wir mit nach Baden-Württemberg nehmen können, sind zwischen 16 und 17 Jahre alt. Die Altersspanne reicht von zwölf bis 24 Jahren, aber es sind auch Kinder dabei. Die meisten erwachsenen Männer werden von den Terroristen sofort ermordet, die Jungen als Kindersoldaten ausgebildet. Die Mädchen werden misshandelt, vergewaltigt, entmenschlicht – einfach weil sie in den Augen der Täter Ungläubige sind. Die jungen Frauen gelten in ihren Familien danach üblicherweise als »entehrt«, sie werden verstoßen und es bleibt ihnen oft nur der Weg in die Zwangsprostitution. Wenn ich kann, spreche ich mit den einflussreichen Stammesoberhäuptern in der Region, damit die Mädchen nicht ausgestoßen werden.
 
Was geschieht in Ihrem Projekt in Baden-Württemberg?
Ich versuche bei den Gesprächen herauszufinden, wen wir nachhaltig psychotherapeutisch behandeln können. Traumatisiert sind alle. Aber es bringt nichts, Menschen hierherzuholen, denen wir nicht wirklich helfen können. Bislang habe ich mit knapp 800 misshandelten Jesidinnen gesprochen. Abhängig von der Schwere ihrer Erlebnisse dürfen insgesamt 1000 Frauen nach Baden-Württemberg einreisen. Hier werden sie psychosozial betreut und behandelt, sie bekommen eine Arbeitserlaubnis und dürfen nach zwei Jahren entscheiden, ob sie in Deutschland bleiben wollen.
 
Wie war Ihr Eindruck von Shirin?
Shirin traf ich in einem von den USA geschützten Vorort von Erbil. Ihr echter Name wurde zu ihrem Schutz anonymisiert. Shirin wirkte zunächst gefasst, aber man spürte ihre Unsicherheit, Wut und Trauer. Während des Gespräches weinte sie immer wieder, kämpfte um Fassung und fragte: »Wieso können Menschen anderen Menschen so etwas antun?« Sie schaute in meine Augen, als wartete sie auf eine Antwort. Ich hatte keine … Shirin stammt aus einem nordirakischen Dorf im Sindschar-Gebiet. Sie berichtet unter Pseudonym, da jedes Interview von ihr ein Todesurteil für ihre Verwandten bedeuten könnte. Sie stand kurz vor dem Abitur, als im August 2014 IS-Terroristen ins Sindschar-Gebiet einfielen. Sie hat Bombardements, den Verkauf an mehrere Männer und Vergewaltigung überlebt. Am Ende gelang ihr mithilfe eines sunnitischen Mannes, der selbst nicht länger unter dem Terrorregime des IS leben wollte, die Flucht. Shirin ist heute 19 Jahre alt.  

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